Veröffentlicht am 1. Aug. 2020
Vitamin D ist in der Regel nicht das erste Vitamin, an das wir denken, wenn wir an die Gesundheit unseres Immunsystems denken. Normalerweise ist es das Vitamin C, das in Zitrusfrüchten, Beeren und Kiwis enthalten ist. Vitamin C ist entscheidend für ein gesundes Immunsystem, aber es ist nicht das einzige Vitamin, das unsere Immunität unterstützt.
Auch Vitamin D ist entscheidend für ein gesundes Immunsystem. Normalerweise denken wir an die Vorteile von Vitamin D für unsere Zähne und Knochen, und das ist auch richtig so, aber auch das Immunsystem ist auf Vitamin D angewiesen, um uns vor Krankheiten zu schützen.
Wie Vitamin D ein gesundes Immunsystem unterstützt
Das Immunsystem ist ein komplexes System aus Zellen, Molekülen, Geweben und Organen, die alle eine wichtige Aufgabe haben. Es trägt dazu bei, uns mit einem intelligenten, zweigleisigen Angriff gegen Krankheiten zu verteidigen – ein System des “Suchens und Zerstörens”, das eindringende Krankheitserreger aufspürt, um sie zu vernichten (ausgeführt von einem Zweig des Immunsystems, dem so genannten angeborenen Immunsystem), und eine Gedächtnisbank (ausgeführt vom adaptiven Immunsystem), die dazu beiträgt, sich an Krankheitserreger zu erinnern, so dass wir voll ausgerüstet sind, um sie zu bekämpfen, sollten wir ihnen wieder begegnen.
Vitamin D trägt dazu bei, unsere Immunreaktion zu modulieren, indem es eine Rolle beim Ein- und Ausschalten einiger Zellen des Immunsystems, der B-Zellen und der T-Zellen, spielt. Auf diese Weise sind diese Zellen während einer Immunreaktion in der Lage, sowohl mit der Bedrohung fertig zu werden als auch anderen Zellen und Molekülen mitzuteilen, dass es eine Bedrohung zu bekämpfen gibt.
Woher bekommen wir unser Vitamin D?
Wir sehen, dass wir ohne genügend Vitamin D Gefahr laufen, ein geschwächtes Immunsystem zu entwickeln. Also essen wir einfach genügend Vitamin-D-reiche Lebensmittel, richtig?
Nicht ganz.
Im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen erhalten wir einen Großteil der täglich empfohlenen Menge an Vitamin D nicht über die Nahrung. Mit Vitamin D angereicherte Milchprodukte und Getreideerzeugnisse, Eigelb, Pilze (bis zu einem gewissen Grad) und Fisch mit essbaren Gräten (wie Sardinen und Weißfisch) sind gute Vitamin-D-Quellen, aber wir müssten schon sehr viel von diesen Lebensmitteln essen, um genug zu bekommen.
Stattdessen stellt der Körper Vitamin D her, nachdem Sonnenlicht auf die Haut trifft. Deshalb nennt man es auch das Sonnenscheinvitamin. Im Sommer, wenn die Sonneneinstrahlung hoch ist und wir unsere Haut weniger bedecken, wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass wir genügend Vitamin D erhalten.
Aber in den kälteren, dunkleren Monaten von Oktober bis März sind wir alle dem Risiko eines Vitamin-D-Mangels ausgesetzt. Deshalb wird den Bewohnern der nördlichen Hemisphäre empfohlen, täglich 10mcg Vitamin D zu sich zu nehmen, um einen Mangel zu vermeiden.
Vitamin D und geistige Gesundheit
Vitamin D spielt auch eine Rolle bei der Förderung unserer geistigen Gesundheit. Man geht heute davon aus, dass die saisonal abhängige Depression (Seasonal Affective Disorder, SAD) mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel zusammenhängt, nicht nur mit einem niedrigen Spiegel an stimmungsaufhellendem Sonnenlicht. SAD führt zu gedrückter Stimmung, Lethargie, Konzentrationsschwäche und anderen schlechten psychischen Symptomen und wird oft als Winterdepression bezeichnet.
Wenn man sich gestresst und ängstlich fühlt, kann das bedeuten, dass das Immunsystem geschwächt wird. Deshalb ist es wichtig, in den Herbst- und Wintermonaten Vitamin D einzunehmen.
Der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) rät jetzt dazu, weiterhin täglich 10mcg Vitamin D einzunehmen, da wir uns aufgrund der Coronavirus-Pandemie alle viel länger in geschlossenen Räumen aufhalten. Stellen Sie also sicher, dass Sie Ihren Spiegel dieses immununterstützenden essenziellen Nährstoffs auffüllen.
Geschrieben von Hannah De Gruchy
Gesundheit, Wellness & Umwelt-Autorin | Humanbiologie BSc (Hons)
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